Energiespeicherung – Sommerstrom für den Winter

Die Begegnung mit Samuel Heiniger von der ETH Zürich war spannend. Was macht ein Chemie-Ingenieur? Was unterscheidet ihn vom Chemiker? Samuel Heiniger ist erst 26 Jahre alt und vor drei Wochen hat er schon seine Doktorarbeit in Chemischer Ingenieurs-Wissenschaft erfolgreich «verteidigt». Er ist ein Forscher, ja man könnte sagen ein Pioniergeist! Die Speicherung von Energie ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit. Was machen mit dem überschüssigen Solarstrom von den Sommermonaten, wenn sich dagegen im Winter ein «Strom-Loch» auftut?
In seinem Projekt, das als Start-Up Unternehmen, nun in die Umsetzungsphase geht, verwendet Samuel Heiniger mit seinem Team Eisen, um Wasserstoff sicher und langfristig zu speichern. Diese Technologie kann in Zukunft für die saisonale Energiespeicherung eingesetzt werden. Und so geht’s: In Tanks lassen die Forschenden Wasserstoff mit Eisenoxid reagieren. Das dabei entstehende Eisen lässt sich gut speichern und wieder in Wasserstoff und Eisenoxid zurückverwandeln, es ist ein Eisen-Dampf-Verfahren. Dieser chemische Prozess gleicht dem Aufladen einer Batterie. So kann die Energie des Wasserstoffes fast verlustfrei über lange Zeit als Eisen und Wasser gespeichert werden. Wird die Energie im Winter wieder benötigt, drehen die Forscher den Prozess um. Sie leiten heissen Wasserdampf in einen Kessel, wodurch aus dem Eisen und Wasser wieder Eisenoxid und Wasserstoff entstehen. Der Wasserstoff kann dann in einer Gasturbine oder Brennstoffzelle in Strom und Wärme umgewandelt werden. Um für den Entladevorgang möglichst wenig Energie zu brauchen, wird die Abwärme der Entladereaktion genutzt, um den Wasserdampf zu erzeugen. Die ZuhörerInnen beteiligten sich rege mit Fragen und nutzen die Gelegenheit mit Samuel Heiniger ins Gespräch zu kommen. Auch am Zvieri-Tisch wurde eifrig weiterdiskutiert. Das Freiwilligen-Team rund um Sarah Grau, Soziadiakonin, bewirtete die Gäste mit feinen Pizza-Brötli und einem süssen Smiley, dazu Kaffee und Tee. Auch das Tischdekor war sehr passend zum Thema und Anlass.

Herzlichen Dank allen Gästen, Mithelfenden und bis zum nächsten Mal im Juni!